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Heimtückische Krankheit erkennen

Chefarzt Dr. Braun thematisiert Darmkrebs beim Klinikgespräch im Oktober

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart in Deutschland: Jährlich sterben rund 28 000 Menschen an diesem heimtückischen Tumor. Dabei ist Darmkrebs, wenn er früh erkannt wird, in mehr als 90 Prozent der Fälle heilbar. Im Oktober erklärt Chefarzt Dr. Bernhard Braun daher die lebenswichtige Vorsorge und beleuchtet Therapiemöglichkeiten.

Die Reihe der monatlichen Klinikgespräche in Crailsheim beginnt am Mittwoch, 5. Oktober um 18.30 Uhr in der Cafeteria des Klinikums Crailsheim. Es folgen die Termine in Blaufelden im Spektrum am 18. Oktober und in Gaildorf im Centrum Mensch am 26. Oktober jeweils um 18.30 Uhr. Sehr anschaulich und verständlich widmet sich der Chefarzt der Inneren Abteilung II (Gastroenterologie) dem Thema „Darmkrebs – von der Vorsorge zur Therapie“. Auch bei den Klinikgesprächen im Oktober ist Zeit für Fragen aus dem Zuhörerkreis.

Die Zahl der erkannten Darmkrebsfälle steigt auch in Deutschland kontinuierlich an. Doch weil er keine Schmerzen und kaum andere Symptome verursacht, wird er meist erst spät erkannt und die Sterberate ist dann sehr hoch, erklärt der sehr erfahrene Gastroenterologe Dr. Braun. Verstopfungen, Darmkrämpfe sowie Blut oder Schleim im Stuhl treten erst spät im Verlauf der Erkrankung auf. Daher ist ab einem Alter von 50 Jahren eine gezielte Vorsorgeuntersuchung äußerst ratsam.

Die zurzeit effektivste und treffsicherste Methode ist die Vorsorgedarmspiegelung. Hierbei können fast alle Polypen gefunden und abgetragen werden. „Werden zunächst gutartige Adenome in einem frühen Stadium entdeckt und entfernt, lässt sich Darmkrebs zu nahezu 100 Prozent verhindern“, betont Dr. Braun. Eine Vorsorge-Koloskopie sollte alle acht bis zehn Jahre durchgeführt werden, denn so lange dauert es, bis aus einem zunächst gutartigen Polyp ein bösartiger Tumor wird.

Bei der Koloskopie (Darmspiegelung) führt der Arzt ein dünnes, schlauchförmiges Untersuchungsgerät (Endoskop) durch den After in den Darm ein. Über eine Minikamera kann das Innere des Darms genau inspiziert werden. Durch spezielle Arbeitskanäle im Endoskop können kleine Instrumente in den Darm vorgeschoben werden, mit denen Gewebeproben entnommen oder gefährliche Darmpolypen aus dem Darm entfernt werden können. Die Vorbereitung einer Koloskopie ist heute bei weitem nicht mehr so unangenehm wie vor einigen Jahren noch. Die Abführlösungen werden ständig weiterentwickelt und verbessert.

Ob ein Tumor endoskopisch oder operativ entfernt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Das Klinikum Crailsheim arbeitet in der Strahlentherapie und der Onkologie sehr eng mit dem Diakonie Klinikum Schwäbisch Hall zusammen. Die Entscheidung über die sinnvollste Therapie wird im interdisziplinär besetzten „Tumorboard“ getroffen. Zu dieser zentralen Entscheidungsebene gehören Internisten, Chirurgen und Strahlentherapeuten.

Neben der Vorsorge-Koloskopie und den Behandlungswegen beim erkannten Darmkrebs beleuchtet Dr. Braun auch Fragen, wie es zu Darmkrebs kommt. Dabei spielen genetische Faktoren eine Rolle, aber auch Ess- und Trinkgewohnheiten. „Rauchen und Alkohol erhöhen das Krebsrisiko in jedem Fall. Regelmäßige Bewegung ist sehr wichtig.“ 

"Darmkrebs - von der Vorsorge zur Therapie" ist das Thema von Chefarzt Dr. med. Bernhard Braun bei drei Klinikgesprächen im Oktober
Foto: Siewert